Kunigunde gibt Gas

In der Zwischenzeit, sprich über die Wintermonate, haben Mira und ich brav weiter geübt. Kirsten hat uns etwa alle 4 Wochen im Pferdepunkt besucht und uns lehrreiche Unterrichtsstunden gegeben.

Dieses Wochenende (brrr, eiskalte Temperaturen) war nun bei uns auf dem Hof ein Seminar mit Dr. Gerd Heuschmann. Ich habe es gewagt, mich und Mira in der Öffentlichkeit zu zeigen und habe mich angemeldet. Angekündet wurden wir am Samstagmorgen als „das Spezialpferd“ was zu einigem Gelächter und Geschmunzel geführt hat. Nach 5 Pferd-Mensch-Paaren dachte ich, dass bei Mira und mir so in etwa alle schon gesehenen „Baustellen“ mit Sicherheit mehr oder weniger vorhanden sind. Die Mittagspause im Hirschen liess ich sausen trotz der Gelegenheit für interessante Gespräche mit interessanten Menschen. Denn wir hatten genug zu tun in dieser kurzen Zeit. Einerseits war da Fridolin (über den Jon sicher auch bald berichten wird), andererseits musste ich Mira vom gröbsten Schmutz befreien und einigermassen tunen (warmreiten) bevor wir uns dem grossen Meister zeigen konnten.

Ich durfte das Muli vorstellen und die Anwesenden über die Zusammensetzung dieses Tieres (Pferdemutter x Eselhengst) aufklären. Dass ich dabei den Vergleich mit den Menscheneltern machte („wia bi da Menscha, dr Vater isch dr Esel…“), goutierte unser Seminarleiter nicht so ganz 100%ig und ich musste fast meinen Sitzplatz auf dem Muli verlassen… 🙂

Herr Heuschmann liess uns dann trotzdem reiten- aber erst nachdem Mira im schönsten Seitwärtsgang entlang der Abtrennung alle Zuschauer abgecheckt hatte… Ihr Fazit: Keine Tiger, Löwen oder sonstige Raubtiere, wir können an die Arbeit, Chefin! Relativ schnell stellte Herr Heuschmann fest, dass Mira gut über den Rücken geht und entspannt und locker im Genick ist. Ganz wichtig ist ihm ein feiner innerer Zügel. Da ich da immer gerne noch ein wenig hängenbleibe, stellte er mir die Littauer Zügelführung vor. Bei dieser Zügelführung wird der Zügel zwischen Daumen und Zeigefinger gehalten, was dem Reiter hilft, eine leichte Verbindung am inneren Zügel zu haben.

Aus dem Übertreten lassen ging es in den Trab. Mira rundete ihr Genick immer wieder schön und dehnte sich an den Zügel. Sie war auch relativ flott am Bein, allerdings noch Lichtjahre entfernt vom „das Pferd muss am Hosenbein zünden“. Wir bleiben dran… Baustellen sind da, aber doch nicht sooo zahlreich wie befürchtet.

Nach einer halben Stunde war ich so k.o., dass ich Herrn Heuschmann gerne mein Muli für einige Runden überliess. Ein fein gerittenes Freizeitmuli mit lockerem Rücken sei dies, meinte er. Darüber freute ich mich natürlich sehr, bestätigt es mir doch, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Ich leite das mit einem Dankeschön an meine Reitlehrer Martin und Kirsten weiter und einem Ohrenknuddel an meine vierbeinige Professorin Mira. 🙂

Ach ja, den Namen Kundigunde bekam Mira übrigens im Theorievortrag abends im warmen Seminarraum…

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