Sitzkorrektur-Reitkurs mit Elaine Butler

Am Mittwochabend ging es los – 4 Tage Weiterbildung mit Mira.

Wir haben uns einen Sitzkorrektur-Reitkurs ausgesucht- irgendwo hab ich doch geschrieben, dass ein guter Sitz ein Lebensprojekt sei. Wenn ich damals gewusst hätte…

Der Kurs fand im Thurgau auf dem Gutsbetrieb Oetlishausen statt. Grosszügigerweise durften ich und eine andere Teilnehmerin bei der Kursorganisatorin übernachten. Unsere Vierbeiner waren bei einem Bauern untergebracht, in unmittelbarer Nähe zum Gutsbetrieb. Die Infrastruktur des Gutsbetriebes ist grossartig (googeln empfohlen).

Der Kurs war so aufgebaut, dass jeder Reiter eine Einzelstunde Unterricht hatte und dabei gefilmt wurde. Nach drei Reitern wurden die Stunden analysiert und jeder bekam Trockenübungen oder weitere Inputs.

Zuerst verstand ich nur Bahnhof. „Scheinwerfer!“, „Schneepflug“, „Hüfte zu den Ohren!“, „Flugzeug!“, „Sieb!“. Später hab ich dann verstanden…  Die Methode nach Mary Wanless arbeitet sehr stark mit Bildern und Vorstellungen.

Meine erste Stunde war am Donnerstag von 10 bis 11 Uhr. Mira machte sich ganz klein, als ich sie neben all den Sportpferden durch die Stallgasse führte.  Elaine liess nicht viel Zeit verstreichen und brachte erste Sitzkorrekturen an. Beine bzw. Unterschenkel weiter nach hinten. Mittig auf die Sitzbeinhöcker sitzen. Bauchmuskulatur gut spüren. Hinterseite der Oberschenkelmuskulatur entspannen. Es war gar nicht so einfach und wurde im Trab noch viel schwieriger. Da wurden subito alle meine Sitzfehler, die ich in mühevoller Arbeit jahrelang perfektioniert hatte, sichtbar. Ganz übel ist mein Entenpo beim Leichttraben (warum heisst es überhaupt Leichttraben, wenn es so schwer ist?). Die Erklärung, warum dieses Sitzmuster nicht unbedingt angenehm ist für mein Muli, leuchtet mir ein. Wenn ich mit Entenpo bzw. Hohlkreuz sitze, zeigen meine Sitzbeinhöcker nach hinten. Bei jedem Trabtritt bohren sich diese nun in den Rücken meines armen und geschundenen Reittieres. Da ist es nur logisch, dass der Rücken nicht so richtig hochkommen will und die Dehnung v/a nicht ganz ehrlich ist. Deshalb werde ich mir nun ganz viel Mühe geben, aus dem alten Muster loszukommen und neu leichttraben zu lernen. Es braucht nur etwa 1000 Wiederholungen, bis es einigermassen sitzt…

Am meisten hat mir das Bild des Siebes geholfen. Man stelle sich so eine Kaffee-oder Teekanne vor, bei der das Sieb die Teekräuter oder den Kaffee zurückhält. Meine Sitzbeinhöcker sollen nun wie dieses Sieb auf immer gleicher Höhe sein, egal ob ich aufstehe oder absitze. Und dann heisst es Platz nehmen beim Absitzen, und nicht abrollen. Diese ganzen Details wurden bei der Theorie besprochen und fühlbar gemacht. Pferdchen spielen war sehr effektiv. Wenn ich selber Pferd spiele und einen Reiter auf mir habe, spüre ich jede noch so kleine Bewegung. Wie sollte es da den Pferden anders gehen, wo sie doch so empfindsame Wesen sind und jede Fliege auf dem Fell spüren?

Für Sekunden bekam ich auch das Gefühl, wie es ist, wenn es so ist, wie es sein könnte! Das Muli trabte wie ein Gummiball, elastisch und ich im Gleichgewicht mit ihm. Bis die nächste Hallenecke kam…

Am zweiten (oder war es der dritte) Tag kam der Galopp dazu. Bis jetzt konnte ich Mira relativ problemlos auf beiden Händen galoppieren. Nach der neuen, feineren Art zu Reiten ist der Linksgalopp viel schwieriger. Um in den Galopp zu kommen, genügt eine kleine Bewegung aus der Hüfte. Diese fiel mir links viel schwerer, da ich dort weniger beweglich bin im Hüftgelenk. Ja, und jetzt lerne ich halt von Neuem zu galoppieren. Vielleicht bin ich dann einmal so weit, dass ich a) nicht in die Bügel stehen muss oder b) nicht bei jedem Galoppsprung in den Sattel klatsche… Und das Lenken, bzw. die Wendungen und die Übergänge sind wiederum ein ganz anderes Thema.

Der ganze Kurs war ein absolutes Highlight mit vielen Erkenntnissen. Mir wurde so richtig bewusst, dass mein Teil als Reiter einen viel grösseren Stellenwert einnehmen muss. Meine Mira kann es noch so gut machen- wenn ich ihr widersprüchliche Informationen gebe und sie vielleicht sogar störe, dann wird es einfach eher ein Gemurkse. Es geht vielleicht schon irgendwie, aber nie so einfach und angenehm, wie es sein könnte. Ich werde sicher weitermachen mit dieser Art zu reiten. Veilleicht muss ich im Reitunterricht etwas zurückschrauben und die Seitengänge vorerst eher vom Boden aus üben. Zuerst aber möchte ich einigermassen sicher zentriert auf dem Muli sitzen können.

Es war schön, dass ich mit dem Muli so gut aufgenommen wurde von Elaine und den anderen Kursteilnehmern. Mira hat auch ganz cool und entspannt mitgemacht. Ich hab ihr Aufatmen mehrmals gespürt. Endlich machst du es richtg da oben!

Ach ja, und so viel gelacht wie in diesem Kurs habe ich noch in keinem anderen Kurs… 🙂

Von Dressagemule weit entfernt

Ja, das sind wir schon noch, auch jetzt. Naja, wenn man Dressur reiten will, dann legt man sich auch kein Muli zu… Trotzdem hat auch Mira es verdient, dass ich sie möglichst gesundheitsschonend reite. Und genau das ist halt nicht ganz einfach, wenn man selber noch grün hinter den Ohren ist was diese Thematik anbelangt und zudem noch ein Tier mit etwas ausgefallenem Exterieur hat. Doch wir probieren es und geben uns Mühe. Dabei hilft uns unsere aktuelle Reitlehrerin Heike sehr.

Trotzdem habe ich Mira von der Osteopathin Nadine Saxer durchchecken lassen. Glücklicherweise wohnt sie seit einigen Monaten nicht weit entfernt von uns und so bekam ich recht schnell einen Termin.

Sie schaute sich Mira im Stand und in der Bewegung an und untersuchte sie. Der Befund war etwa derselbe wie beim alten Osteo. Nur viel ausführlicher erklärt und begründet. Ich fühlte mich sehr ernst genommen mit dem Muli. Nadine ist wirklich aufmerksam und beantwortet alle Fragen super ausführlich. Mira ist eine Minimalistin. Den Rücken brauchen bedeutet Anstrengung. Und dieser Anstrengung kann man sich ja auch mehr oder weniger elegant entziehen… Deshalb wird der Muskel ein wenig steif und je länger je schlechter durchblutet. Es sind also hauptsächlich muskuläre Probleme bei Mira, glücklicherweise sind ihre Knochen tiptop. Nun habe ich einige Übungen bekommen, die ich regelmässig machen kann und die den Rücken mobilisieren. Podest und Dehnung nach vorne/unten, rückwärts und vorwärts in Variationen, Schaukel, Stangenarbeit, Volltraversale, Arbeit an der Längsbiegung, Seitengänge. Toll finde ich, dass Heike genau diese Elemente auch im Reitunterricht einfliessen lässt.

Folge dieser Konsultation: Im Stall stehen einige Holzstangen, Farbe und Material für ein Podest. Auf zum fröhlichen Basteln!

Patrouillenritt Klingnau

In den Weiten des Internets hat einmal eine junge Dame einen Ersatzreiter für den Patrouillenritt in Klingnau gesucht. Das ist doch grad um die Ecke, dachte ich mir. Und wenn sie nichts gegen Mulis hat- warum probieren wir es nicht gemeinsam?

Sie hatte nichts gegen Langohren und so stand ich heute früüüühmorgens auf, düste nach Koblenz, machte Mira fein und ritt nach Klingnau. Die Hafistute und Mira fanden sofort denselben Rhythmus und stiefelten brav und rassig von Posten zu Posten. Beim ersten Posten versteckte sich die Hafireiterin samt Pferd hinter einem Vorhang und musste von mir geworfene Bälle auffangen. Ich hab jetzt wieder mehr Verständnis, wenn die Treffsicherheit meiner Schüler wieder einmal zu wünschen übrig lässt!

Der zweite Posten war auch toll- uns wurden Fragen über die Mitreiterin und deren reitbaren Untersatz gestellt. Wir kannten uns zu diesem Zeitpunkt eine knappe Stunde… Wir brillierten wohl nicht so wahnsinnig. Dafür war Posten 3 wieder was für uns. Da durften wir zusammengesetzte Nomen finden, jeweils ein Bild passte zu einem Wort oder umgekehrt. Danke, ich konnte grad eine tolle Deutschlektion für meine zukünftigen Zweitklässler klauen! Allerdings eher ohne Pferd…

Bei der nächsten Aufgabe waren ruhige und nicht gefrässige Pferde von Vorteil- hatten wir das? Wir durften zusammen einen grossen Ring durch ein Holzgestell führen, das mit Äpfeln verziert war. Diese sollten weder runterfallen noch gefressen werden. Dies ging trotz gefrässigem Muli super. Mira dachte wohl, sie spare sich den Znüni auf.

Richtig gedacht, denn der nächste Posten war der Verpflegungsposten. Auf dem Weg dahin sahen wir allerlei komische Sachen wie Stoffmäuse und Gartenzwerge  im Wald. Glücklicherweise war das nicht dem Hungerast oder dem Hitzschlag zu verdanken, es war die zu lösende Aufgabe. Wir bekamen- wohlverdient- ein Sandwich und ein Getränk und die Vierbeiner wurden mit Leckerli vollgestopft.

Beim Posten 6 war Sport für den Reiter angesagt.  Meine Mitreiterin durfte ein Seil schwingen über welches ich gumpen durfte. Und dazu jede Menge ABC-DRS3-Fragen beantworten. Ein Instrument mit M? Mandoliiine…

Weiter gings dann mit dem letzten Posten auf der Reitstrecke, Fischli fischen. Auch da: Ein ruhiges Pferd ist vorteilhaft. Eine ruhige Hand wäre auch nicht zu verachten. Ich schaffte es immerhin 2 Dinger zu fischen, meine Mitreiterin holte souverän 3 Dinge an Land.

Beim Reitplatz durften wir noch 3 Posten lösen. Ich wurde als Tüüfeli verkleidet mit Accessoires, die mir in vollem Galopp gebracht wurden. Auch da: Ein ruhig stehendes Reittier ist nicht zu verachten (Miras Paradedisziplin ist genau das, jawoll, nämlich!). Dann wurde es immer bunter mit einer Art Gymkhana, bei welcher wir abwechselnd Posten lösen durften. Mira meisterte das mit knallbunten Wimpeln geschmückte Törli, den gefährlichen Wassergraben aus blauer Plastikfolie und den Flattervorhang schon fast meisterhaft. Ich hatte sogar Mitspracherecht bei der Gangart zwischen den Aufgaben- jihaaa, Galopp! (Ja, liebe Leute, Mulis können a u c h galoppieren, wenigsten ein kleines bisschen…).

Ganz zum Schluss durften wir noch 10 Stecken in 10 Tonnen verteilen. Leider waren diese Stecken mit Ballonen verziert. Das fand die Mira dann weniger lustig. Doch glücklicherweise bestanden 2 dieser Stecken aus Reisigbesen, welche man gut greifen konnte. Die waren ein Fall für uns! Diese beiden und 2 zusätzliche (einer galant gereicht von meiner Mitreiterin) konnten Mira und ich in den Tonnen versorgen. Für den Rest war der Turbohafi zuständig.

Es war echt lustig, wieder einmal an so einem Rittli zu starten. Und es war wie überall mit dem Muli in der Öffentlichkeit: „Isch jetzt das en Muuli?“ – „Jööö, dä isch aber härzig!“ – „Oh, törfsch du au mitmachä?“ – „Däsch aber en Schöööne!“.

Oh, wie ist das schön…

Mit Mira hab ich vor einigen Tagen wieder einmal einen schönen und langen Ausritt unternommen. Karte geschnappt, Handy eingepackt, Sattel und Zaum montiert und los geht’s. Wir gewinnen langsam an Höhe  und zotteln  in Richtung Achenberg. Der Wald in leuchtendem Grün, Vogelgezwitscher, Sonnenschein- was will man mehr?

Die Wege sind ziemlich steinig und rauh. Trotzdem wage ich den Versuch und reite barhuf. Mira trottet ohne Probleme über den Schotter. Nur einmal, auf einem rutschigen Teersträsschen, rutscht sie aus. Unterwegs sehen wir einen Fuchs, der uns ganz neugierig beäugt. Er setzt sich hin und beobachtet uns. So nahe habe ich noch nie einen Fuchs beobachten können. Wir reiten an gemütlichen Grillstellen vorbei- irgendwann werden wir sicher wieder einmal „auswärts“ essen gehen. 🙂 Zwischendurch einen Trab oder ein kurzes Galöppli. Mira schwitzt mit ihrem immer-noch-Winterpelz. Deshalb steige ich ab und führe sie die steilsten Wegabschnitte.

Dieser Ausritt war „die Seele baumeln lassen“ pur!Wir machen aber nicht nur Fleischtransport durch die Gegend, auch dressürlen ist angesagt. Zwischendurch gibt’s eine Viertelstunde oder zwanzig Minuten Gymnastik auf dem Viereck, damit wir nicht Rost ansetzen. Zufälligerweise haben wir das Glück und haben eine Reitlehrerin direkt im Stall. Heike, die Besitzerin der Camarguestute Aimée, ist Reitlehrerin. Aus dem Gespräch mit ihr war schnell klar, dass die Wellenlänge in etwa die gleiche ist. Gestern hatte ich die erste Reitstunde und mein Fazit ist: Wir machen weiter! Da wird ganz schön an den Seitengängen gefeilt- ich „Oberspasti“ und Bewegungstalent par excellence sollte endlich mal meine verschiedenen Körperteile ein wenig unabhängig voneinander bewegen können… Jänu, andere haben Talent- ich hab Freude! (Naja, gegen ein Mü mehr vom ersten hätt ich natürlich nichts einzuwenden…)

Mulibonus?

Über Nacht kam ich zur Überzeugung, dass Mira und ich gestern wohl etwas vom Mulibonus profitieren konnten. Auf den Fotos sah ich doch das eine oder andere was mir etwas missfiel. Meine Arme waren irgendwie gestreckt, die Hände nicht korrekt getragen, das Muli zeigte die Zunge, die Zügel schlackerten in der Gegend rum etc.  Ja, man muss selbstkritisch sein, so eine schöne Momentaufnahme zeigt einem schon, wo man etwa steht… Da aber mein Gefühl auf dem Muli wunderbar war konnte ich mir den unperfekten Sitz verzeihen. Aber ich übe weiter, denn ein guter Sitz ist ein Lebensprojekt!

Nachdem ich eine halbe Ewigkeit warmgeritten hatte (die Gesellschaft verspätete sich etwas vom Mittagessen), gings los zur 2. Unterrichtsstunde. Zwischendurch hatte ich tatsächlich das Gefühl, dass mein äusserer Zügel und mein inneres Bein mit Miras Hinterhaxen kommunizieren. Durch das Rückwärtsrichten brauchte Mira ihre Hinterbeine vermehrt („Das erste Muli, das die Hanken beugen muss!“). Mira ging aufmerksam kauend und mit geschmeidigem Genick und Rücken und dehnte sich schön an den Zügel- jedenfalls zwischendurch. Dies veranlasste unseren Seminarleiter zu Aussagen wie: „Schön!“, „Unglaublich!“, „Ich fass es nicht!“. Und ich konnte mit einem Lächeln im Gesicht weiter reiten. Positives Feedback tut schon wahnsinnig gut! Das Lachen verging mir allerdings, als Herr Heuschmann ankündigte, mich und Mira noch über einen kleinen Sprung zu schicken. Springen??? Nachdem der Galopp so was von vermurkst war… Hm, naja… Ich traute mich dann doch über den „Sprung“ (ein mickriges Cavaletti) und staunte, dass Mira so flott darauf hinsteuerte. Genauso flott hüpfte sie drüber, Rücken rund und Nase vor. Ich entschuldigte mich dann später bei meinem Muli wegen meinem Springstil à la Mehlsack mit einem Pfefferminzleckerli.

So ging ein tolles und lehrreiches Seminar zu Ende. Mira und ich sind auf einem guten Weg, sodass wir wohl zusammen alt werden können ohne allzu grosse Gebrechen und Wehwehchen. 🙂

Kunigunde gibt Gas

In der Zwischenzeit, sprich über die Wintermonate, haben Mira und ich brav weiter geübt. Kirsten hat uns etwa alle 4 Wochen im Pferdepunkt besucht und uns lehrreiche Unterrichtsstunden gegeben.

Dieses Wochenende (brrr, eiskalte Temperaturen) war nun bei uns auf dem Hof ein Seminar mit Dr. Gerd Heuschmann. Ich habe es gewagt, mich und Mira in der Öffentlichkeit zu zeigen und habe mich angemeldet. Angekündet wurden wir am Samstagmorgen als „das Spezialpferd“ was zu einigem Gelächter und Geschmunzel geführt hat. Nach 5 Pferd-Mensch-Paaren dachte ich, dass bei Mira und mir so in etwa alle schon gesehenen „Baustellen“ mit Sicherheit mehr oder weniger vorhanden sind. Die Mittagspause im Hirschen liess ich sausen trotz der Gelegenheit für interessante Gespräche mit interessanten Menschen. Denn wir hatten genug zu tun in dieser kurzen Zeit. Einerseits war da Fridolin (über den Jon sicher auch bald berichten wird), andererseits musste ich Mira vom gröbsten Schmutz befreien und einigermassen tunen (warmreiten) bevor wir uns dem grossen Meister zeigen konnten.

Ich durfte das Muli vorstellen und die Anwesenden über die Zusammensetzung dieses Tieres (Pferdemutter x Eselhengst) aufklären. Dass ich dabei den Vergleich mit den Menscheneltern machte („wia bi da Menscha, dr Vater isch dr Esel…“), goutierte unser Seminarleiter nicht so ganz 100%ig und ich musste fast meinen Sitzplatz auf dem Muli verlassen… 🙂

Herr Heuschmann liess uns dann trotzdem reiten- aber erst nachdem Mira im schönsten Seitwärtsgang entlang der Abtrennung alle Zuschauer abgecheckt hatte… Ihr Fazit: Keine Tiger, Löwen oder sonstige Raubtiere, wir können an die Arbeit, Chefin! Relativ schnell stellte Herr Heuschmann fest, dass Mira gut über den Rücken geht und entspannt und locker im Genick ist. Ganz wichtig ist ihm ein feiner innerer Zügel. Da ich da immer gerne noch ein wenig hängenbleibe, stellte er mir die Littauer Zügelführung vor. Bei dieser Zügelführung wird der Zügel zwischen Daumen und Zeigefinger gehalten, was dem Reiter hilft, eine leichte Verbindung am inneren Zügel zu haben.

Aus dem Übertreten lassen ging es in den Trab. Mira rundete ihr Genick immer wieder schön und dehnte sich an den Zügel. Sie war auch relativ flott am Bein, allerdings noch Lichtjahre entfernt vom „das Pferd muss am Hosenbein zünden“. Wir bleiben dran… Baustellen sind da, aber doch nicht sooo zahlreich wie befürchtet.

Nach einer halben Stunde war ich so k.o., dass ich Herrn Heuschmann gerne mein Muli für einige Runden überliess. Ein fein gerittenes Freizeitmuli mit lockerem Rücken sei dies, meinte er. Darüber freute ich mich natürlich sehr, bestätigt es mir doch, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Ich leite das mit einem Dankeschön an meine Reitlehrer Martin und Kirsten weiter und einem Ohrenknuddel an meine vierbeinige Professorin Mira. 🙂

Ach ja, den Namen Kundigunde bekam Mira übrigens im Theorievortrag abends im warmen Seminarraum…

Hmmm…

… die Bezeichnung dieser Kategorie ist wohl etwas hoch gegriffen! Dressage mule- bis dahin ist es noch ein langer Weg. Und trotzdem nehmen wir ihn unter die Hufe bzw. unter den Allerwertesten. Von Anfang Oktober an war Mira zwei Wochen bei Kirsten Jung in den „Ferien“. Ferien tönt wohl etwas zu relaxed für das, was sie in Neudorf geleistet hat. Während der ersten Woche ist sie mehr oder weniger (mit Betonung auf weniger…) brav am Kappzaum gelaufen, während der zweiten Woche war Reiten angesagt. Naja, der Weg ist noch lang… Doch nun bin ich mir der wichtigsten Baustellen bewusst. Hüfte lockern, Fäuste aufstellen, atmen, nicht schieben, Brustkorb öffnen, meinen Blick kontrollieren, etc. etc. Ich habe zu tun, das steht definitiv fest. Aber es macht Spass, sowohl dem Muli als auch mir! 🙂