Flesspass

Die Fast-Ausbrecher Mira und Fridolin guckten uns heute Morgen fröhlich durch Nebelschwaden entgegen. Nach einem üppigen Frühstück und rekordverdächtig schnellem Packen liefen wir los. Der Hüttenwart versicherte uns, dass das Wetter besser werden würde. Er hatte recht. Nach der ersten Kurve schien die Sonne! Unterwegs zum Pass mussten wir uns einer Horde halbwilder Pferde stellen, die entschlossen den Bach überquerten um die Eindringlinge zu mustern. Mit Geschrei wurden wir sie nicht los. Also schlichen wir mit schnellen Schritten davon (wahrscheinlich wurden wir eher dazu getrieben). Das rettende Tor war glücklicherweise bald erreicht und wir setzten unseren Weg fort. Der zweite Prüfstein heute war die Überquerung eines wild schäumenden Baches, welche wir auch glücklich überstanden. Fridolin suchte sich seinen Weg wieder einmal ganz selbstbewusst alleine. Dass meine Crocs heute nicht im Bodensee schwimmen verdanke ich Cynthia, die sie blitzschnell und geistesgegenwärtig gerettet hat! Die dritte Prüfung war der kaum vorhandene Weg zur Passhöhe. Mitten im Bach und über ein Schneefeld kamen wir aber glücklich zum Ziel. Beide Mulis mussten ihre Beinchen sehr gut sortieren, wobei das grössere für einmal mehr Mühe bekundete. Es hat seine Beinchen aber von Schäden aller Art bewahrt und konnte mit uns das Erreichen der Passhöhe feiern.Unter Bergsteigern wird bekanntlich gesagt, dass der Berg erst geschafft ist, wenn man wieder im Tal ist. Daran dachten wir auch und machten uns an den Abstieg. Dieser ging über viele Altschneefelder, welche uns ein rasches Vorankommen ermöglichten.

Mulitour 2009_ (358)

Bald schon kamen wir zur Strasse, welche über den Flüelapass führt. In Röven genehmigten wir uns eine tolle Mittagspause inmitten von Frösch(ch)en. Unmittelbar nach dem erneuten Aufpacken und Loslaufen wartete noch Prüfstein Nummer 4. Der Wanderweg war infolge Rüfenniedergang gesperrt und wir durften der Passstrasse entlang wandern. Sportwagenrennen, Lastwagen, wahnsinnige Töfffahrer- all dem boten wir die Stirn und kamen gesund und glücklich in Susch an! Dort fand sich für mich wie von Zauberhand ein tolles Quartier, das Hotel Steinbock- mit Pferdeboxen für die Mulis! Und wunderschön passend rauschte Steivan, mein lieber Spielpädagogenkollege, in seinem glänzend grünen Autöli um die Kurve. Welch ein Zufall, welch ein Wiedersehen! Wir setzen uns gleich für einen alkoholfreien Drink in die Gartenbeiz, wo er mir viele Geheimtips für Übernachtungsmöglichkeiten im Engadin preis gab. Cynthia musste sich leider bald von mir verabschieden, da sie für den nächsten Tag als Medaillen-Girl für den Swiss Alpine Marathon gebucht war.  Ich wusch einige Kleider, verwöhnte die Mulis und genoss eine warme Dusche, während draussen ein beeindruckendes Gewitter tobte. Es ging uns allen wirklich „chaiba guat“! Ein perfektes Timing…

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