… sind dazu da, dass man sie wieder ändert! Ursprünglich wollte ich mit den Mulis bis ins Oberengadin und eventuell auch noch über den Septimerpass. Aus mehreren Gründen (siehe vorheriger Eintrag, und auch wegen Bikern und Touris en masse) wollte ich nun in Madulain „die Bremse ziehen“ und rechts abbiegen in Richtung Albulapass. 3 Tage Ferien in Filisur sollten das Tüpfelchen auf dem i der Muli-Tour sein.
Doch nun sind wir immer noch in Chapella. Für Sonntagmorgen durften Sandra und ich uns noch ein Kaltblüter schnappen und auf eine Runde mit ihnen ins Gelände gehen. Sandra wählte natürlich Major, den grössten unter den Grossen. Hufe so gross wie Suppenteller, einen Schädel doppelt so gross wie Rados Kopf, gute 900 kg schwer. Ich durfte Lore reiten, klein und zierlich neben Major. Wir ritten eine gemütliche Runde. Ta-damm, ta-damm, ta-damm (Hufgeklapper 1). Jon verliess uns leider wieder und besuchte seinen Göttibuab Mauro.
Irgendwann hatten wir dann auch die Mulis parat. Bis nach Madulain war es ein Katzensprung. Dort wollten wir einen Tag bleiben, denn das Wetter für den nächsten Tag war, gelinde gesagt, als „scheusslich“ prognostiziert. Mira und Fridolin hatten wieder sehr, sehr viel Gas. Tägg-tägg, tägg-tägg, tägg-tägg (Hufgeklapper 2, von Fridolin). Unterwegs besorgten wir einem armen, ahnungslosen Schimmel und seiner Reiterin einen Schock mittleren Ausmasses. Hilfe, Mulis, nichts wie weg!!! Schlussendlich traute sich das arme Pferd dann doch mit angehaltenem Atem an unseren Mönsterlis vorbei.
Der Himmel wurde immer grauer und färbte sich verdächtig gegen schwarz. Kurz darauf ein Knall, ein Blitz (um Jons Worte zu zitieren)… Ein Blitzchen schlug direkt oberhalb von uns in die Hochspannungsleitung ein (für etwas sind die ja da). Nun dachten wir schon auch daran, uns irgendwohin zu verziehen und ein Dach über dem Kopf zu suchen. Von La Punt her kam uns eine weisse Wolkenwand entgegen. Das Dach über dem Kopf fanden wir- ausgerechnet im Reitstall in Zuoz. Das Gewitter brach so richtig schön los. Wow, Schwein gehabt! Ein weiss behoster Herr mittleren Alters schaute uns etwas düpiert an. Die Tatsache, dass er einen Ballen Heu transportierte, entlockte Mira ein freundliches Wiehern. Aber natürlich liess er sich nicht dazu hinab, ihr Beachtung zu schenken. Zu uns meinte er nur, dass es wahrscheinlich noch lange regnen würde. Nach 5 Minuten liess der Regen nach und wir verliessen den Reitstall. So viel dazu…
Zuoz – Madulain war sozusagen eine Formsache, in einer Dreiviertelstunde waren wir da. Auf der River Ranch durften wir die Mulis einstellen. Sie bekamen eine grosse Weide, die bald einen braunen Wälzflecken aufweisen konnte. Wir Menschen wollten ursprünglich im Heu übernachten. So ganz begeistert von dieser Idee waren wir nicht. Dank Evas Hilfsbereitschaft landeten wir dann aber in der Chesa Ardüser, einer kleinen, aber feinen Pension.
Zum Znacht gabs dann übrigens Pizza, richtig gute Pizza!
Den nächsten Tag verbrachten wir mit einem Abstecher nach Pontresina, faulenzen und einem Spaziergang mit den Mulis.