Tiengen DE – Tarasp CH

Mittwoch, 28. Juli

Wir kamen auch an diesem Morgen nur langsam vom Fleck. Das Frühstück bei schönstem Wetter genossen wir in vollen Zügen- den angekündigten möglichen Regen konnten wir im Falle des Falles auch wandernd geniessen. Und da waren da noch die neuen Gäste fürs Schlafen im Stroh. Ein Mädchen hatte riesig Freude an den Mulis und durfte auf Mira reiten und Fridolin herumführen. So schafften wir es gerade noch in den Volg, bevor dieser am Mittag schloss. Wir wanderten durch das wunderschöne  Ardez- und aus allen Häusern duftete es verführerisch nach Zmittag. Unser Zmittag musste warten… Wir wanderten via Eingang zum Val Tasna (Jons Finger kribbelten im Wissen um die Boulderblöcke grad um die Ecke) nach Ftan.

In Ftan Pitschen trafen wir die Isländer-Iris, die ich im letzten Jahr in San Jon kennen gelernt habe und blieben für einen kurzen Schwatz. Dann machten wir uns gemeinsam mit Kampfwanderern, Trottinettlern und Bikern an den Abstieg nach Scuol. Der Himmel hatte sich leider in der Zwischenzeit verdüstert. Dies hielt uns jedoch nicht davon ab, auch heute eine gemütliche (Nach)Mittagsrast zu halten. Schnell fanden wir zwei Bänkli, ein Stück Wiese und eine schöne Aussicht auf Scuol. Die Mulis entliessen wir auf ihre Miniweide, wo sie sich zuerst genüsslich wälzten und dann zu mampfen begannen. Jon hatte schon wieder seinen Kocher in Betrieb. Die Suppe drohte wässerig zu werden, denn mittlerweile hatte es zu regnen begonnen. Wir montierten unsere Regenklamotten und machten tapfer weiter. Petrus hatte Einsehen mit uns und verschonte uns in den folgenden Stunden mit weiteren Regengüssen (die Ruhe vor dem Sturm, ich sag’s euch…).

Nun hatten wir noch den steilen Abstieg nach Scuol vor uns, bevor es ebenso steil wieder nach Tarasp hinauf ging. Für den Abstieg wählten wir kurz, aber steil, was sich als wirklich gute Wahl entpuppte. Wir waren sofort am Bahnhof in Scuol, huschten über den Kreisel und spazierten über wunderbar präparierte, aber schmale Wanderwege zum Kurhaus Tarasp, wo die Brücke über den Inn führte. Die Brücke ist gut- wir hatten die Wahl zwischen etwa 7 Brücken. Die erste entpuppte sich als ziemlich wackelig und führte uns in eine Sackgasse. Der Wanderweg fiel dem Bau einer anderen Brücke zum Opfer. Also haben wir die nächste genommen. Diese hat uns zu einem ganz tollen Pfad geführt, der uns in Spitzkehren nach Tarasp führte. Unterwegs wurden wir frecherweise noch von zwei Bikern überholt (aber Hut ab, die hatten Pfupf und waren ausserdem freundlich).

In Tarasp selber wusste ich nicht genau, wo unser Domizil ist.  Die Telefonnummer von Elisabeth, unserer Gastgeberin (dazu nachher mehr) war irgendwo in den Tiefen des Packsattels verstaut. Also machten wir uns auf die Suche. Es ging nicht lange, und jemand machte sich uns mit lautem Schreien bemerkbar. Es war Elisabeth :-). Genau die Elisabeth, die ich vor einigen Wochen anlässlich meines Polterabends in Tiengen DE angehauen hatte und ihr ein Hufeisen angedreht hatte. Das kam so: Ich durfte ganz nett und toll verkleidet im Städtchen Tiengen Hufeisen verkaufen, damit meine Polterdamen ja auch zu ihrem Eis kamen. Irgendwie steuerte ich auf die beiden Velofahrer zu, die mir da entgegenkamen und grüsste sie. Er (Marcus) grüsste mit Allegra. Da war mir klar, das sind Engadiner! Wir kamen sofort ins Gespräch, tätigten den Handel und tauschten Adressen aus. Wir seien herzlich eingeladen, auf unserer Mulitour bei ihnen Station zu machen. Das Hufeisen reiste dann mit Elisabeth und Marcus bis nach Salzburg.

Ja, und nun wurden wir herzlich aufgenommen in Tarasp. Die Mulis bekamen einen grossen und überdeckten Auslauf auf dem Bauernhof grad gegenüber und wir wurden mit einem köstlichen Raclette und bestem Wein verpflegt – auch hier gibt’s 5 *****. Es wurde ein langer und gemütlicher Abend. Danke an dieser Stelle an alle Tarasper! 🙂

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