Patrouillenritt Klingnau

In den Weiten des Internets hat einmal eine junge Dame einen Ersatzreiter für den Patrouillenritt in Klingnau gesucht. Das ist doch grad um die Ecke, dachte ich mir. Und wenn sie nichts gegen Mulis hat- warum probieren wir es nicht gemeinsam?

Sie hatte nichts gegen Langohren und so stand ich heute früüüühmorgens auf, düste nach Koblenz, machte Mira fein und ritt nach Klingnau. Die Hafistute und Mira fanden sofort denselben Rhythmus und stiefelten brav und rassig von Posten zu Posten. Beim ersten Posten versteckte sich die Hafireiterin samt Pferd hinter einem Vorhang und musste von mir geworfene Bälle auffangen. Ich hab jetzt wieder mehr Verständnis, wenn die Treffsicherheit meiner Schüler wieder einmal zu wünschen übrig lässt!

Der zweite Posten war auch toll- uns wurden Fragen über die Mitreiterin und deren reitbaren Untersatz gestellt. Wir kannten uns zu diesem Zeitpunkt eine knappe Stunde… Wir brillierten wohl nicht so wahnsinnig. Dafür war Posten 3 wieder was für uns. Da durften wir zusammengesetzte Nomen finden, jeweils ein Bild passte zu einem Wort oder umgekehrt. Danke, ich konnte grad eine tolle Deutschlektion für meine zukünftigen Zweitklässler klauen! Allerdings eher ohne Pferd…

Bei der nächsten Aufgabe waren ruhige und nicht gefrässige Pferde von Vorteil- hatten wir das? Wir durften zusammen einen grossen Ring durch ein Holzgestell führen, das mit Äpfeln verziert war. Diese sollten weder runterfallen noch gefressen werden. Dies ging trotz gefrässigem Muli super. Mira dachte wohl, sie spare sich den Znüni auf.

Richtig gedacht, denn der nächste Posten war der Verpflegungsposten. Auf dem Weg dahin sahen wir allerlei komische Sachen wie Stoffmäuse und Gartenzwerge  im Wald. Glücklicherweise war das nicht dem Hungerast oder dem Hitzschlag zu verdanken, es war die zu lösende Aufgabe. Wir bekamen- wohlverdient- ein Sandwich und ein Getränk und die Vierbeiner wurden mit Leckerli vollgestopft.

Beim Posten 6 war Sport für den Reiter angesagt.  Meine Mitreiterin durfte ein Seil schwingen über welches ich gumpen durfte. Und dazu jede Menge ABC-DRS3-Fragen beantworten. Ein Instrument mit M? Mandoliiine…

Weiter gings dann mit dem letzten Posten auf der Reitstrecke, Fischli fischen. Auch da: Ein ruhiges Pferd ist vorteilhaft. Eine ruhige Hand wäre auch nicht zu verachten. Ich schaffte es immerhin 2 Dinger zu fischen, meine Mitreiterin holte souverän 3 Dinge an Land.

Beim Reitplatz durften wir noch 3 Posten lösen. Ich wurde als Tüüfeli verkleidet mit Accessoires, die mir in vollem Galopp gebracht wurden. Auch da: Ein ruhig stehendes Reittier ist nicht zu verachten (Miras Paradedisziplin ist genau das, jawoll, nämlich!). Dann wurde es immer bunter mit einer Art Gymkhana, bei welcher wir abwechselnd Posten lösen durften. Mira meisterte das mit knallbunten Wimpeln geschmückte Törli, den gefährlichen Wassergraben aus blauer Plastikfolie und den Flattervorhang schon fast meisterhaft. Ich hatte sogar Mitspracherecht bei der Gangart zwischen den Aufgaben- jihaaa, Galopp! (Ja, liebe Leute, Mulis können a u c h galoppieren, wenigsten ein kleines bisschen…).

Ganz zum Schluss durften wir noch 10 Stecken in 10 Tonnen verteilen. Leider waren diese Stecken mit Ballonen verziert. Das fand die Mira dann weniger lustig. Doch glücklicherweise bestanden 2 dieser Stecken aus Reisigbesen, welche man gut greifen konnte. Die waren ein Fall für uns! Diese beiden und 2 zusätzliche (einer galant gereicht von meiner Mitreiterin) konnten Mira und ich in den Tonnen versorgen. Für den Rest war der Turbohafi zuständig.

Es war echt lustig, wieder einmal an so einem Rittli zu starten. Und es war wie überall mit dem Muli in der Öffentlichkeit: „Isch jetzt das en Muuli?“ – „Jööö, dä isch aber härzig!“ – „Oh, törfsch du au mitmachä?“ – „Däsch aber en Schöööne!“.

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