Hei nomol!

Theoretisch wäre heute einigermassen schönes Wetter angesagt gewesen. Praktisch jedoch kennen wir die Kachelmänner, Buchlis und Co. Der Himmel war übel mit Wolken verhangen und es nieselte leicht. Bis wir jedoch die Mulis parat gemacht hatten, war es ein wenig besser- ein, zwei Flecken blauer Himmel waren zu sehen. Wir zottelten also los. Es war schön, wieder unterwegs zu sein! In La Punt gings dann bergaufwärts. Ein hübscher, schmaler Weg führte einem Bach entlang in die Höhe. Wir frassen die Höhenmeter richtiggehend auf. Die blauen Flecken am Himmel aber blieben im Engadin zurück. Als wir aus dem Wald auf die Höhe kamen, blies uns ein giftiger Wind entgegen. Naja, wir wussten ja, dass es auf dem Albulapass eine flotte Beiz gibt. Eher schweigsam :-), dafür umso zielstrebiger marschierten wir der Passhöhe entgegen. Es war spaziergangmässig, nicht wirklich steil, mit angenehmem Weg. Und sch…ön kalt! mulitour09 052Wir freuten uns auf einen Teller heisse Spaghetti im Restaurant. Doch vorher hatten wir noch ein Problem zu lösen. Wohin mit den Mulis? Irgendwelche Anbindemöglichkeiten waren rar. Neben einem fetten Mercedes ging ja schlecht… Zäune hatte es nur elektrische. Und an den Tischen der Gartenbeiz war’s auch nicht ideal. Langsam aber sicher wurde ich ein wenig ungehalten. Hei nomol, auf einer Passhöhe sollte man doch einen Gaul anbinden können! Früher, zur guten alten Säumerzeit, ging das ja auch. Wir fanden tatsächlich nichts. Über diese Tatsache konnte ich mich herrlich ereifern, ebenso darüber, dass überall rund um die Passhöhe Elektrozäune mit 50cm breiten Durchgängen für Wanderer waren. Da hätte nicht mal Fridolin hindurch gepasst.  Ich erinnerte mich dann daran, dass ich irgendwo auf einem der Mulis einen Weidezaun hatte. Wir suchten ruckzuck den grünsten Flecken Gras und zäunten Mira und Fridolin ein. So kamen wir schlussendlich doch noch zu unserer Pasta (vorher mussten wir uns noch mit hässigen Servierdüsen abgeben, wurden aber durch die Anwesenheit von netten Bikern getröstet) und die Mulis zu ihrem Lunch.  Wir konnten uns Zeit lassen, denn unser Zimmer im Hotel Preda Kulm war reserviert. So zum Schluss nochmals Luxus pur… Wir starteten auf der Passstrasse, da wir schlecht vor den Augen aller Leute Zäune zerstören konnten. Bald konnten wir aber auf den Wanderweg ausweichen. Er war wunderschön! Fridolin fand das Laufen auf dem feinen Geröll allerdings nicht so toll. Er biss sich aber tapfer durch. Über die kleine Brücke marschierte er problemlos. Mira fand sich zu schwer dafür und lief neben wir duch den Bach. Bald waren wir bei der Alp Weissenstein. Dort- das wusste ich- war eine knifflige Stelle zu überwinden. Wir packten die Mulis ab, denn die mit Felsen und Wurzeln durchsetzte Steilstufe war so besser zu meistern. Ich führte zuerst Mira hinunter. Sie setzte vorsichtig Fuss um Fuss an die besten Stellen und meisterte die Stelle souverän. Dann kam Fridolin daran. Er dachte jedoch nicht daran, dies mit der gleichen Ruhe wie seine Tante Mira zu machen. Er nahm die Diretissima und rannte in der Falllinie nach unten. Mit angehaltenem Atem beobachteten wir das Manöver und staunten wieder einmal über die kleine Kampfkugel Fridolin!mulitour09 080Der nächste Wegabschnitt war ein Traum. Trotz dem schlechten Wetter- oder gerade eben darum- war die Stimmung am Lai da Palpougna wunderschön. Bald waren wir in Preda, wo wir zuerst die Mulis versorgten. Sie logierten auf einer wunderschönen Wiese im Wald etwas oberhalb vom Hotel. Das wäre der perfekte Zeltplatz gewesen… Wir aber genossen unser Bett, die Dusche und himmlische Capuns im Preda Kulm.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert


*