Auf Asylsuche im Val S-charl

An einem wunderschönen sonnigen Morgen machten sich also Sandra und ich auf nach S-charl. Das Strässchen schlängelte sich durch das beeindruckende Val S-charl. Ringsum nichts als Natur, ungestört und in ursprünglichem Zustand. Links und rechts türmen sich Berge mit klangvollen Namen wie Piz Madlain, Piz Mingèr und Piz Pisoc. Die Clemgia bahnt sich ihren Weg durch das erst enge, dann aber weiter werdende Tal. Okay, das war jetzt vielleicht ein wenig zu schwülstig- trotzdem: Es war einfach traumhaft! San Jon’s Slogan „Es muss nicht immer Canada sein“ trifft den Nagel auf den Kopf. Den Mulis gefiel es auch, ihr Schritt war beschwingt und rassig, die Öhrchen gespitzt. Einzige Sorge an diesem Tag war die um unser Nachtlager. Den Senn der Alp Astras konnte ich nämlich nicht erreichen… Eine andere kleine Sorge war vielleicht auch die, die unser Magen uns kommunizierte. Hunger! Da kam das Gasthaus Mayor in S-charl genau richtig. Wir konnten die Mulis vor dem Gartenrestaurant in Sichtweite anbinden und befreiten sie vom Gepäck. Ich genehmigte mir Tatsch engiadinais, was vorzüglich schmeckte. Bei der Bedienung erkundigte ich mich nach den Leuten der Alp Astras. Ich wurde zum Chef verwiesen, welcher unverzüglich zum Telefonhörer griff und zwei Damen mit zwei Maultieren auf Alp Astras anmeldete. Mir blieben nur ein offener Mund, Glotzaugen und ein riiiiesiges Dankeschön- so viel Hilfsbereitschaft ist nicht selbstverständlich. Deshalb empfehle ich an dieser Stelle gerne das Gasthaus Mayor. Dies nicht nur wegen der Freundlichkeit, auch das Essen war ausgezeichnet. Sandra ist wohl heute noch neidisch auf meinen Tatsch 😉 . Gestärkt und mit neuer Energie wanderten wir weiter. Ich genoss jede Sekunde in dieser einmalig schönen Landschaft. Meine Mulis genossen jede Sekunde, während der sie vom einmalig guten Gras mampfen konnten… Durch den God da Praditschöl, vorbei an Tamangur (dem höchstgelegenen Arvenwald in Europa) gelangten wir zur Alp Astras. Dort wurden wir freundlich empfangen und als die Bewohner dieser wunderschön gelegenen Alp merkten, dass wir ganz nette Ladies sind, bekamen wir sogar das Gästezimmer angeboten!

Ganz links ist unser Tagesziel sichtbar- Alp Astras

Ganz links ist unser Tagesziel sichtbar- Alp Astras

Poah, ging es uns gut! Die Mulis nahmen die Wiese rund um den Kuhstall in Beschlag und wir unser herziges Zimmer in der Alphütte. Ja, und dann tauten die Südtiroler noch ganz auf und luden uns zu einem Schnaps und zum Grillieren ein. Der Abend wurde dann noch ziemlich lang und lustig. Am lustig hatte nicht zuletzt die Sprache ihren Anteil: Wer weiss schon, was ein Oachkatzlschwoaf ist? 🙂

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