Zwischen Dressurcracks und Parellirössern

Fridolin durfte am 31. Dezember wieder nach „ennet dem Rhein“. Seine vorübergehende Verwendung wurde gelöscht und er bezog sein Feriendomizil bei Uwe auf der Wide Field Ranch. Er hatte sich im Nu eingelebt und allen Leuten auf dem Hof schöne Augen gemacht. Am 1. Januar machten wir einen langen Spaziergang rund um Breitenfeld. Selbstverständlich  gingen wir bei seinem ehemaligen Stall vorbei um Claudia und Verena hallo zu sagen. Fridi musste draussen bleiben, er konnte  nicht mit in die Wohnung kommen. Dies veranlasste ihn dazu, eine oder zwei Arien zu singen. Er erntete jedoch von den auf dem Hof anwesenden Personen nur komische Blicke. Wahrscheinlich wäre es ihm weder gestattet gewesen zu singen noch den Rasen zu mähen…

Fridolin in Breitenfeld

Heute morgen hatten wir als erstes ein Rendezvous mit dem Amtstierarzt, der sich seine 15 Minuten Aufopferung für Fridi mit 55 Euro versüssen liess. Janu, wenigstens war es ein netter Herr… Fridolin war nicht wirklich davon überzeugt, ob er nochmals in den Anhänger steigen soll oder ob er doch lieber bei seinen neuen Freunden bleiben soll. Die zweibeinigen haben sich sogar überlegt, eine Petition „Fridolin bliebt hier“ zu machen. Aber einige Gutzis haben Fridi dann doch überzeugt.

Dressurcrack oder Parelliross? Fridolin!

Wir fuhren dann gemütlich nach Basel zum Zoll, wo schon einige andere Pferdetransporter standen. Oh Wunder, wir waren nicht die einzigen, die am 3. Januar 2011 einen Pferdeimport machen wollten. Also stellten wir unseren Transporter neben das Gespann eines schweizweit bekannten ehemaligen Kaderreiters der Dressur und neben das von einem Parelli 4 Star Senior Instructor. Läck, Fridolin inmitten solcher Prominenz! Er liess nicht nur eine Arie ertönen, er beglückte alle Anwesenden mit einem ganzen Konzert! Die vierbeinigen machten sofort begeistert mit und klopften mit ihren Hufen im Takt mit. 🙂

Bei der Spedition konnten wir ruckzuck unsere Papiere abholen und zu den Zollschaltern gehen. Dem deutschen Zollbeamten zog es die Mundwinkel nach oben und er musste herzhaft lachen als er auf dem Formular „Maultier Fridolin“ las. Nicht ganz alltäglich… Die Zollbeamtin der Schweiz hingegen prüfte und checkte die Papiere aufs Gründlichste. Und siehe da, sie entdeckte eine klitzekleine Ungereimtheit. Die Tarifnummer für das Maultier war nicht korrekt. Dies sollte Auswirkungen haben…  So durften wir noch einmal eine Runde zum Büro der Spedition machen. Auch die hatten einiges an Gelächter übrig, vor allem als das Kästli, in das man die Kreditkarte steckt, noch einmal hervor gezaubert wurde. Wir bekamen eine Gutschrift :-). So änderte die Zahl auf dem Formular von ursprünglich 3834.- (Ausserkontingentszollansatz- der aber glücklicherweise nie zur Diskussion stand) über 120.- (Zollkontingentsansatz) auf 3.- (Wasfüreinansatzauchimmer). Wir liessen den Zettel nochmals bei der pflichtbewussten Beamtin abstempeln und verliessen glücklich und zufrieden mit einem Muli, das nun offiziell Schweizer ist, das Zollgelände.

Daheim angekommen stolzierte Fridolin zielgerichtet in den Stall, wälzte sich, machte Pipi und nuschelte im Stroh nach eventuell vorhandenen Delikatessen. Hallo, da bin ich wieder!

Wir hirnen immer noch darüber nach, warum genau wir für Fridolin nur 3 Franken anstelle der 120 Franken zahlen mussten…

Schaumgummi, Plastikfässer, Regenschirme

… und anderes Zeug wurde am 2./3. Oktober in der Reithalle in Bülach anlässlich der Bodenarbeits-Trainingstage verteilt. Jon und ich haben registriert, dass wir mit den Mulis in der Schweiz irgendwie flexibler sind, was solche Veranstaltungen angeht. Gibt’s so was im tiefsten Süden des Schwarzwaldes nicht oder haben wir’s nicht mitbekommen? Egal und wie auch immer. In Bülach werden die Bodenarbeitstage nämlich von Eva Karrer organisiert und geleitet. Sie ist die Reiterin, welche mich und andere beim Jubiläum der IG Maultier im Sommer 09 mit ihrer Vorführung mit Muli Emma aus den Socken gehauen hat! Feines Reiten, motiviertes Muli, harmonische Vorstellung, jawoll, das war’s! Nun freuten wir uns also auf das Training mit Eva.

So standen wir also pünktlich um 11.55 Uhr auf dem Platz. Das genügte noch wunderbar, um Mira die letzten Dreckklumpen vom Kopf zu entfernen. Mit einer Umfahrung und daraus resultierendem Umweg und Mira auf der untersten und hintersten Weide hatten wir nicht gerechnet und  hatten darum ein wenig Probleme mit unserem Zeitmanagement. Aber es ging schön auf und beim Eingang hatte ich sogar noch Zeit um endlich einmal Gipsy, das Jööö-Shettymuli aus Rümikon von Nahem zu betrachten! Fridolin schien sehr interessiert an dieser Dame, doch leider waren wir nicht in der gleichen Gruppe.

Während den nächsten 1 1/2 Stunden durften wir uns nun in diesem tollen Parcours vergnügen.  Jon liess sich Einiges von Fridolin zeigen. Ähem, nein, das war umgekehrt! Jon arbeitete super mit dem Kleinen, liess ihm viel Zeit und lobte den kleinsten Ansatz in die richtige Richtung. Fridolin ging über die Plane, stellte seine Beine auf einen Plastikdeckel, ging über Teppiche, Brücken und Stangen, hüpfte über Fässer und kraxelte auf das Podest. Einige Aufgaben verlangten viel von ihm, denn eigentlich ist er ein kleiner Schisshase und nicht unbedingt ein grosser Showman. 😉

Auch Mira war motiviert und hatte Spass an den Hindernissen. Zwar berührte sie  im Trab über die knifflige Cavaletti-Stangen-Fässer-Kombination mit ihren Hinterhaxen ab und zu Holz- bei den anderen tönte es aber etwa doppelt so laut! Ein wenig länger brauchte sie auch beim Tor. Wenn das Törchen ihrer Flanke zu nahe kam, musste sie anfangs etwas ausweichen. Aber mit der Taktik Annäherung und Rückzug schafften wir es auch. Ebenso knifflig war das Rückwärts durch den Flattervorhang. Nicht erstaunlich, nachdem Eva ganz gut erklärt hatte, dass etwas von vorne akzeptieren noch gar nicht heisst, dass es auf der linken oder rechten Seite oder von hinten akzeptiert wird. Alle 5 Zonen, würde Herr Parelli wohl sagen.

Beim Flattervorhang half Mira klein Fridolin ein wenig, sodass er sich nicht ganz so fest fürchten musste. Immerhin berührte er die Plastikstreifen mit seinem Näschen.

Den Schaumgummikern einer Kindermatratze fanden beide Mulis äusserst suspekt. Nachgiebiger Untergrund- sprich Schlamm- haben beide gar nicht gerne. Fridolin nahm all seinen Mut zusammen und liess sein Vorderfüsschen auf dem Schaumgummi stehen. Gutzi! Bei Mira war wirklich eindrücklich zu beobachten, wie sie selber nach einer Lösung gesucht hat. Sie hat ausprobiert, weil sie wusste, dass es für das richtige Verhalten ein Gutzi gibt. Es ging nicht lange und sie schaffte es, mit allen vier Beinen auf dem Schaumgummi zu stehen. Super!

Das Podest war riesig, aber Mira musste ihre Beinchen ganz nahe zueinander stellen- es soll ja imposant wirken! Sie wollte kaum runter von dem Ding… Dabei wollte ich noch einen tollen Spaziergang mit ihr machen, einen mit einem Passagier oben drauf. Der Passagier war ein quietschgrünes Krokodil, aus Plastik und mit Luft gefüllt. Das fand Mira zum Gähnen (hmmm, warum hab ich den nicht hinter mir nachgeschleppt- das wär bestimmt spannender geworden!). Die Unterlippe zitterte, die Augen waren halb geschlossen und das Hinterbein angewinkelt, als ich Mira mit der Knisterfolie einpackte…Zum Schluss stellten wir mit einigen Überredungskünsten und Leckerli den Fridolin noch dazu. Ich hielt die Folie in die Höhe und Jon fragte den Fridolin, ob er nicht einen Schritt vorwärts machen könne. Ein tolles Bild, wie die beiden Mulis da gemeinsam unter einer Decke steckten!

Avenches, Frauenfeld, Dielsdorf, St. Moritz – wir greifen an!

Fridolin ist in den letzten 4 Wochen ein ziemlicher Routinier vor dem Sulky geworden.  Karol hat uns tatkräftig unterstützt und noch ein bisschen an der Steuerung gearbeitet. Fridi lässt sich mittlerweile sehr fein lenken. Natürlich gibt es immer noch Momente, wo er seinen Kopf durchsetzen will. Das wäre dann „ganz de Bappe“… In solchen Momenten kann es durchaus sein, dass unser Auto im Weg steht oder ein grosses Pflanzgefäss.  Fridolin geht dann immer unbeirrt seines Weges und wenns dann halt irgendwo blockiert, dann manövriert er sich gekonnt heraus. Meine Lehre aus diesen Vorfällen: Man führe das Muli jeweils die ersten paar hundert Meter vom Stall weg und steige erst dann auf. Dann klappt es wunderbar. Und wenn Jon fährt, dann sowieso. Fahren liegt ihm ja im Blut…

Nun werden die Anforderungen immer ein wenig höher geschraubt- wir wollen dann schliesslich am White Turf in St. Moritz angreifen! 🙂 Die Ausfahrten sind nicht mehr nur in gemütlichem Bummelschritt geradeaus. Jetzt wird auch getrabt und aufwärts gezogen und abwärts gebremst.  Erstaunlich, der kleine Kerl entwickelt Kraft, Kondition und Muckis!

Im neuen Stall hat Fridi sich sofort wohl gefühlt. Rotzfrech verteidigt er seinen Heuhaufen und wehe, man greift ihn an… Grosses Gequietsche ist dann angesagt. Den Herdenboss hat Fridolin aber schon mal auf seiner Seite und Tante Mira geht vehement dazwischen, wenn einer der Shetty-Mafia ihm zu nahe kommt.

Der gelbe Blitz gibt gas !!!

Der Fridolin steht voller Tatendrang am Anbindehaken und denkt darüber nach wie er die Bolzenanker aus der Wand reissen könnte. Mit sich voll ins Halfter werfen hat es letztes mal nicht geklappt, aber vielleicht würde es mit einer feinen rythmischen Bewegung reichen um die Wand in eine Schwingung zu versetzten. Wenn dann die ganze Wand zusammenstürtz wäre ich ja frei. Solche Gedanken sind dann aber ganz schnell verflogen als das wunderbare, schwarzglänzende Geschirr um die Ecke kommt.

Der Fridi steht voller Stolz da und denkt sich jetz zeig ich es euch allen, ich bin der Grösste. Das Geschirr ist schnell montiert und der Kleine steht da wie ein Fels und lässt an sich rummzerren und verstellen, bis dann endlich alles passt. „Heute kann ich wieder dämliche Menschen die sich an den Zugsträngen festhalten duch die Landschaft ziehen, wie langweilig!“ solche Gedanken gehen dem Fridolino durch den Kopf.

Doch was passiert denn jetzt, da kommt so ein komischer, bärtiger Mann mit einem knallgelben Sulky aus dem Stallgang gelaufen. „Hilfe was soll den dass jetz schon wieder geben!“ schreit der arme Fridolin und schaut ein wenig verdutzt zum Sulky. Knapp eine Minute später steht ein superstolzer Fridolin zwischen den Landen und lässt sich bereitwillig verschnüren.

Der Start verläuft nach mass und der Fridolin zottelt los. Die erste, brutale Abhang zum Hallentor hinunter nimmt er mit Bravur und er kommt auch noch im Powerslide um die erste Kurve. Dann flitzt der gelbe Blitz der Halle entlang und kämpft gegen die erste fast überhängende Steigungspassage des Rundkurses. Der Kämpfer Fridolin senkt den Kopf, legt sich in die Riemen und reisst das Geschpann den Hang hoch. Nach der dritten Kurve auf einem Rad und mit einem Affenzahn kommt der Motor langsam auf Betriebstemperatur und die Lage normalisiert sich. Jetzt ist auch endlich mal die Besitzerin dran und darf auf den Sulky steigen. Der Motor heult kurz auf und die Post geht noch mal ab. Die Jungfernfahrt verläuft problemlos und der Fridolin hat seinen Spass daran.

Nach einigen Runden auf dem Stallgelände und einem Superjob von Fridolin ist die erste grosse Hürde geschafft. Der Fridolin wurde über Mittag schnell eingefahren und hat Spass daran. Jetz muss mann nur noch eine Lenkung, ein Gaspedal und vor allem eine Bremse installieren am Powermuli Fridolin. Dann geht die Post erst richtig ab und zwar Vollgas bis die Hufe funken schlagen und hinter dem „Gelben Blitz“ die Feuerspur ala Ghostrider brennt…..

Aber das ist eine andere Geschichte die dann später folgt…..

Knallgelb

Rein zufällig stolperte ich mitte Dezember im Internet über ein Inserat: Zu verkaufen Sulky für Ponys. Und rein zufällig war ich die erste Interessentin und deshalb nicht zufällig einige Tage später Besitzerin von einem  Sulky! Ein tolles Wägeli… Klein, kompakt, kippsicher und knallgelb.

Doch einfach losfetzen liegt nicht drin.  Zuerst braucht Fridolin ein passendes Geschirr. Auch zufällig hat Karol ein Geschirr, das sie nicht mehr braucht (oder noch nicht gebraucht hat?).  Karols Schwester ist Sattlerin und so haben mich die beiden Frauen heute besucht und Fridolin vermessen um das Geschirr perfekt abzuändern. Er ist ganz brav da gestanden und hat wohl gemerkt, dass jetzt etwas Wichtiges passiert! Im Moment üben wir mit Fridolin viel Fahren vom Boden aus oder machen Arbeit am Langzügel. Er macht das schon richtig gut. Erst gerade war ich allein mit ihm draussen. Er hat alles gemeistert wie ein Grosser: Spaziergänger in allen Farben und Formen, spinnige Pferde auf der Weide, Hunde so gross wie Kälber, kreischende Kinder… Judihui, wir freuen uns alle aufs Einfahren vom kleinen Pfüdi!

Ach ja, ein Sulky und ein Geschirr zu Weihnachten sind nicht genug- Simon Zünd hat Fridolin für einen Packsattel für die nächste Mulitour vermessen! 🙂

Rote Mäntel und graue Haare im Gesicht

Für meine heutige Geschichte muss ich ein wenig ausholen, nämlich gut eine Woche. Da wurde ich plötzlich von Isa und Jon ganz alleine in einen Pferdeanhänger verfrachtet und weggefahren. Wir haben einen tollen Spaziergang gemacht. Ein klitzeklein wenig war ich schon nervös, so ganz alleine. Aber nur ganz wenig. Nach dieser Tour sind wir wieder zu den anderen Pferden zurück und als erste musste ich doch Mira, meine grosse Schwester, begrüssen.

Dann, einige Tage später, kam Jon plötzlich mit so einem komischen roten Umhang zu mir. Naja, da hat er sich wohl einen modischen Fauxpas geleistet- oder soll das etwa in sein? Ich schämte mich schon ein bisschen, als er mit mir spazieren ging. Und dazu hatte er noch so eine nervende Glocke dabei. Aber natürlich liess ich mir nichts anmerken.

Heute durfte ich wieder in den Anhänger einsteigen. Das machte mir nun gar nichts mehr aus, ich bin’s mir schliesslich gewohnt! Jon fuhr länger mit mir als beim letzten Mal. Zwischendurch musste er anhalten und meinen Ausweis zeigen, das war wohl der Zoll. Ach so, wir fuhren wieder in die Schweiz! Hmmm, dort hatte es mir letzten Sommer so gut gefallen, deshalb freute ich mich auch jetzt.

Auf einem Bauernhof hielten wir an und ich durfte aussteigen und ein wenig fressen. Ein Kollege von Jon kam zu mir und begrüsste mich wie einen alten Kumpel. Plötzlich – oh, wie peinlich! – zog er den roten Umhang an und Jon einen braunen. Beide montierten sich graue Haare im Gesicht und zogen eine Kapuze an. Ach, du meine Güte… Wiederum liess ich mir nichts anmerken. Ich bin schliesslich Fridolin, der Coole! Wahrscheinlich muss das einfach so sein…

Ich bekam den Packsattel auf den Rücken und musste einen schweren Sack tragen.

Endlich marschierten wir los durch den Wald. Es ging in flottem Tempo den Hügel hoch. Die beiden Männer mit ihren roten und braunen Umhängen schwitzten. Ha, denen zeige ich es! Ich legte noch ein wenig an Tempo zu.

Irgendwann hörten wir aus dem Wald Kindergeschrei: „Samichlaus!“  Es ging nicht lange und eine Schar Kinder rannte auf mich zu. Ui, da musste ich dann doch ein wenig erschrecken. Aber nur ganz wenig…

Moment… Da war eine ganz bekannte Stimme! Das war doch meine Besitzerin Isa! Ich freute mich total, sie da inmitten der herumrennenden Kinder zu sehen. Sie hatte auch sofort einen Apfel für mich parat. Den hatte ich auch verdient!

Die Kinder wollten alle zu mir hin und mich streicheln – und ich, ich wollte nur schnell weg! Ich eilte den Weg runter und Isa sagte glücklicherweise etwas zu den Kindern sodass sie nicht direkt an meinem Hintern klebten.

An einer Lichtung hielten wir alle an und Jon (der im braunen Umhang- wenn der Rote  „Samichlaus“ ist, muss der Braune wohl „Schmutzli“ sein) befreite mich vom Packsattel. Der rote Mann redete lange mit den Kindern, die plötzlich ganz ruhig waren. Währenddem durfte ich an einem Baum angebunden warten. Als es keine Äste mehr zum Fressen hatte wurde es mir schon ein wenig langweilig und ich musste zwei oder dreimal reklamieren. Da lachten mich die Kinder aus. Oder lachten sie mich an?

Die Kinder und Isa und die zwei verkleideten Männer assen und tranken noch etwas. Dann bekam ich – endlich – ein paar Pfefferminzleckerlies von den Kindern. Ich gab mir alle Mühe und nahm sie ganz lieb aus der Hand. Ich blieb auch ganz nett, als die Kinder mir tschüss sagen wollten. Einige kraulten mich sogar am Hals und am Bauch, was ich sonst eigentlich nicht so mag. Die Kinder waren aber gar nicht so übel, sie waren sogar richtig nett!

Isa ging dann mit den Kindern weg – hoffentlich seh ich sie wieder (ich meine die Isa!). Die beiden Männer spazierten wieder los mit mir. Hach, jetzt war es wieder viel ruhiger…Die beiden Männer lachten und freuten sich und ich verstand immer wieder meinen Namen. Ich hatte die Sache wohl gut gemacht!

Wir kamen wieder zum Anhänger und bevor wir losfuhren durfte ich noch ein wenig grasen. Die beiden Männer zogen ihre Umhänge wieder aus und der, der den roten getragen hatte, knuddelte mich noch einmal ganz fest. Dann sagte er mir tschüss und fuhr davon. Das war ein ganz netter Herr gewesen! Aber Jon mag ich doch noch ein wenig besser, das muss schon gesagt sein.  Er fuhr mit mir wieder eine Weile herum und als er anhielt und ich aussteigen durfte, war ich wieder daheim. Mira konnte ich grad noch knapp begrüssen, dann musste ich mich wälzen.

Das war ein ganz toller Tag heute! Hoffentlich darf ich so etwas wieder einmal machen!

Es kann nur einen geben…

P1010335Der kleine Fridolino und seine Koordination… Es gibt ja bestimmt viele verschiedene Tiere die Treppensteigen können zum Beispiel Katzten, Hunde, Mäuse, aber Mulis ? Da ist der kleine Muli Fridolin am Warten und sieht das saftige, grüne Gras am Treppenrand, das so gut riecht wie für uns Menschen ein Schnitzel mit Pommes. Also macht sich der Kleine ganz langsam und versteckt auf dem Weg bis er am am Fuss der Treppe steht. Ein kurzer Blick links und rechts, es ist kein Aufpasser da und zwei Schritte hoch zum Gras. Jetzt wird gefressen was das Zeug hält, denn es ist ja anstrengend auf der Treppe zu stehen. So frisst sich der Fridolin nun die Treppe hoch. 5 min später ist der Kleine stolz und guckt vom oberen Ende der Treppe zu uns runter.

Jetzt kommt leider das grosse Problem, wie geht es runter. Der Muli ist am überlegen, frisst sich hin und her auf der obersten Treppenstufe. Springen, auf Hilfe warten, runterrutschen wie komm ich runter ? Zum Glück ist noch der Onkel und die Tante da, die helfen mir sicher. Doch weit gefehlt, die Tante kommt und fängt an den Fridolino zu bearbeiten und bitten die Treppe runterzukommen. Wiederwillig setzt man die Vorderfüsse einen Tritt tiefer und jetzt hats ja geklappt, dann darf ich sicher rundherum. Nein, nein, nein wer hochgeht muss auch runter, sagen Tante und Onkel und so wird das ganze zu einem Gedulds- und Kraftspiel für Fridolin. Der Supermuli geht Schritt um Schritt tiefer und da es ja geht, kann man auch noch fressen.

Fridolin der Supermuli

Es war einmal ein kleiner Muli, der Fridolin

Es waren mal zwei Mulis die freuten sich auf den Weidegang, bis die liebe Tante und der Onkel kamen und ihnen den frühen Abend noch ein wenig sauer gestalteten.

Die beiden Mulis mussten fassungslos zusehen wie die anderen 6 Gruppenmitglieder frischfröhlich auf die Weide marschierten. Erst kam die Mira aus dem Stall, ging wunderbar zum Anbindehaken und stand friedlich da. Das mit Fridolin ist eine ganz andere Geschichte.

Fridolin lief friedlich den Stallgang entlang, blinkte rechts, spurte ein, bog ab und fand sich in einem Halfter wieder. Das liebe Halfter war jedoch links abgebogen. Der kleine Muli dachte sich natürlich „ich bin der Stärkere und ich gehe jetzt auf die Weide“, nahm nochmals Anlauf und flog nochmals ins Halfter. Widerwillig ging er langsam zum Anbindehaken und überlegte sich einen neuen Plan.

Der Kampf des Minimulis Fridolin mit den 4 Stück M8-Bolzenankern des Anbindehakens begann. Ein bisschen Schlappseil ein grosser Ruck und vielleicht, wenn man ganz genau hinschaut, haben sich die Anker eventuell einen Tausendstellmilimeter bewegt. Also das ganze noch ca. 70’000 mal und der Anker ist raus. Neuer Anlauf mit viel Vorbereitung, erst mal richtig die Hufe schaben lassen bis es auf dem Verbundstein raucht. Der Gripp der aufgewärmten Hufe ist jetzt da und mit Anlauf ins Halfter. Diese dämlichen Anker sind immer noch drin!

Dass der arme Fridolin nicht noch ohne warme Gelenke auf die Wanderung muss durfte er noch ein wenig in die Halle. Da musste er sich natürlich erst mal wälzen. Diesmal waren es nur 7 Seitenwechsel am Stück da er noch ein bisschen rasen wollte und Kapriolen schlug.

Da dachte sich Fridolin, denen werde ich es schon noch zeigen. Also ging die kleine Wanderung von Mira, Fridolin, Isi und Jon in die friedliche Abenddämmerung los. Der kleine Muli probierte noch schnell ob er wirklich mitkommen muss und gab dann langsam aber kontinuierlich Gas. Er machte noch ein paar von seinen speziellen Ausflügen ins Dickicht, denn er kann nur pinkeln und seine Bollen fliegen lassen wenn ihn niemand sieht. Nach einem Drittel der Strecke war er nicht mehr zu bremsen und hängte Mira im Schritt sogar noch ab.

Dann ging es schon langsam zurück zum Stall und Mira zog langsam davon. Der Weg führte uns direkt zur Weide wo die beiden Mulis dann noch ein wohlverdientes Abendessen aus Äpfeln und Leckerlis bekamen. Dann hiess es schon wieder Abschied nehmen und ab die Post – im vollen Galopp zur Gruppe rasen und die Weide geniessen…..

Es war wieder Mal ein wunderbarer Abend mit den Mulis im Zentrum Pferdepunkt…