Archiv des Autors: Jon

Alle Jahre wieder, kommt der Samichlaus…

 

Tief einem düsteren und dunklen Walde, ganz in der Nähe des Mittelpunktes des Universums, schliefen zwei Mulis gemütlich in ihrem Zuhause.

Doch mitten in der Nacht, so ca. um 0700 „militärische Zeit“ trat ein Herr mit dunklem Umhang in den Stall und rief: „Nun auf ihr faulen Mulettis, jetzt gitz däi grad noch än Iinsatz für eu zwei „Faulettis“ !!!“

Ganz verschlafen und verstört, wie sich das bei so einem brutalen Riss aus dem Schlaf gehört, blinzeln die zwei Mulis ins grelle Licht. Was ist den dass? Friodlin: „Du Mira isch eigentli scho Fasnacht oder was? – Mira: „Dä duchel Gsell sött sich glaub mal go wäschä und rasiärä, den gesecht är au wieder normal us.“ Nichtsdestotrotz die zwei Mulis lassen sich ganz friedlich anbinden und geniessen die kurze Massage mit der Bürste, das auch nur wegen dem Heu das zum Fressen da liegt. Nach einiger Putzarbeit wurde dann endlich verladen und die grosse Reise geht los.

Über Hauptstrassen mit engen Kurven, vielen Dörfern mit dämlichen Kreuzungen und Kreiseln sowie einigermassen normalen Strassenverhältnissen sind wir endlich in der Wagenbrechi zu Bülach angelangt. Hier wurde dann im Fahrverbot parkiert und ausgeladen. Somit ist auch das Märchen vom fliegenden „Santa Claus“ widerlegt, oder kennt jemand ein fliegendes Muli? Kaum ausgeladen und ein wenig die Natur kontrolliert in der Umgebung machen die zwei Mulis grosse Augen. Da kommt nun endlich der Chef um die Ecke, der mit dem roten Umhang und dem weissen Bart. „Klick“ jetzt ist der Schalter umgelegt bei unseren zwei Mulis, yeah „Samichlausmodus“ aktiviert.

Doch oh Schreck was folgt denn jetzt. Der Schmutzli unser dunkler Geselle, kommt mit vier riesigen Säcken voller Material um die Ecke. Mira: „Und dä ganz Grümpel muäss i jetzt tragä?“ Klein Fridolin lacht sich in sein Hüfchen und denkt: „Dasch äber dr Bonus vom härzigä Muli, hehehe…“ Kaum gesattelt und aufgepackt geht es endlich richtig los. Der Samichlaus und der Schmutzli zotteln mit den beiden Mulis dem Einsatz entgegen.

Nach langer, langer Wanderung durch den Düsterwald zu Bülach gelangten die zwei Herren und die zwei Mulis in offenes Gelände und näherten sich dem abgemachten Treffpunkt. Schon von weitem sahen die zwei Gesellen eine aufgebrachte, vollgeschwitzte und dampfende Dame völlig ausser Schnauf entgegenkommen. „Endlich seit ihr da, wir haben euch schon überall gesucht!“, naja wenn die Mulis verschlafen sind wir halt einwenig später. Zum Glück war danach aber genau diese Dame, die Frau Lehrerin die grosse Heldin der Kinder, sie hatte den Samichlaus gefunden. So gingen der Samichlaus und der Schmutzli querfeldein direkt auf den grossen Hügel zu, wo schon eine ganze Kinderschar die zwei gepannt erwartete.

Die zwei Mulis waren so brav wie selten und alle Kinder konnten sie streicheln und habe sich auch ganz herzlich für die Schlepperei von Mira bedankt.

Es gab sehr viele verschiedene Sprüchli zu höhren und zwei Lieder wurden auch noch für den Samichlaus gesungen. Der Samichlaus und der Schmutzli bedanken sich hier nochmal noch ganz fest dafür.

Nun es war es aber noch nicht fertig, es waren da noch zwei Säcke auf dem Packsattel von Mira vorhanden. Für wen die Wohl sind. Der Samichlaus der alles kennt, war um keine Antwort verlegen. „Luäg Schmutzli, jetzt laufemer da uf em Hügel ganz obnä wiiter füri und denn findämer sicher no meh Chind“. Gesagt getan….

Schon nach kurzer Zeit hörte man verschieden Stimmen, die immer lauter wurden. Und da waren sie auch schon, eine ganze Schar von Erstklässlern hüpfte auf der Stelle als sie den Samichlaus erblickten.

Wir stampften gemütlich auf dem Waldboden weiter und erreichten einen wunderbaren Platzt im Walde, wo ganz viele Kinder unser Ankunft fast nicht erwarten konnten. Es waren die ganze kleinen der „richtigen“ Schule.

Am Platz angekommen mussten erst mal einige Kinder die Mulis und die zwei Gestalten bestaunen.

„Was sind das für komische Rössli?“ werden sich einige der Mädchen gefragt haben. Doch auch diese Rätsel wurde schnell gelöst, da der Schmutzli die Mulis vorgestellt hat.

Nach kurzer Zeit waren dann alle „aufgetaut“ und es ging los. Die ganzen Erstklässler haben uns beiden ein wunderbares Sprüchli aufgesagt, mit einer hervorragenden Bilderanleitung der Lehrerin. Für den Samichlaus und den Schmutzli war das etwas ganz neues, aber auch hervorragendes.

Es gab viele Kinder die wunderbare Sprüchli aufgesagt haben und das ganz alleine vor der Klasse. Sowas, braucht sehr viel Mut und hat den Samichlaus und den Schmutzli tief beeindruckt.

Wie auch bei den vorhergehenden zwei Klassen, haben es auch die ganz Kleinen im grossen und ganzen gut gemacht über das ganze Jahr gesehen. Es gab sehr viele gute Sachen und einige nicht so gute Sachen die der Samichlaus gesehen und in seinem grossen, dicken Buch notiert hat.

Zum Abschluss gab es dann auch von dieser Klasse noch ein schönes Lied zu hören. Als dank durften wir die zwei Chlaussäcke von Mira der Klasse übergeben und die Kinder bedankten sich alle mit einem Händedruck beim Samichlaus und beim Schmutzli.

Die Kinder durften auch noch alle unsere zwei Mulis streicheln und die zwei Langohren haben es geduldig über sich ergehen lassen. Sie waren brav wie nie zuvor.

Leider war es dann für den Samichlaus und den Schmutzli an der Zeit aufzubrechen. Man verabschiedete sich von Kindern, Lehrerinnen und so weiter.

Und so gingen der Schmutzli und der Samichlaus des Weges und dem nächsten Einsatz entgegen....

Und so gingen der Schmutzli und der Samichlaus des Weges und dem nächsten Einsatz entgegen.

Wir werden euch sicher in einiger Zeit, so irgendwann nach dem 6. Dezember 2017 nach Christi Geburt wieder über ein Abenteuer der zwei Mulis mit dem Samichlaus berichten können. Also bis dann und auf Wiedersehen…

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Sömmerung 2016, Teil 1

Vor langer Zeit, es hätte gestern sein sollen…..

oder etwa vor 3 Wochen machten sich zwei mutige Maultiere auf in die Berge. Das kleine Muli Fridolin zottelte los und nach ca. 2 Sekunden kam die erste Frage auf: „Hey Mira, wo dürä geit’s eigentli in ds Toggi?“ (Schweizerdeutsch für Toggenburg, das ist so ein Tal in den Bergen). Ha, unser Miräggel, nie um eine Antwort verlegen, wie aus dem Gewehr: „Bim Schtalltor rächts, miär nämend dr Ahänger. Sind ja wohl nid dämlich und laufed so wiit du chleinä Stinki, und jetzt vorwärts!!!“

Wir zwei Mulis zottelten wie immer problemlos in den Anhänger und nachdem unsere „Menschen“ die Kinder auch noch eingeladen hatten, ging es dann endlich los. Von Rutschwil mit wehenden Fahnen in Richtung Winterthur auf die Autobahn. Der kleine Fridolin Reckte und Streckte sich, aber es gelang ihm leider nicht sich so lange zu strecken, dass er zum Fenster raus schauen konnte. Schon nach kurzer Raserei auf der Autobahn waren wir am Abzweiger in Richtung Toggi. Von Wil ging es die kurvenreiche Strasse das Toggenburg immer weiter hinauf in Richtung Waldgrenze und der Schnee rückte auch schon ein wenig näher. Zum Glück kam dann endlich Krummenau und die ganze Reiserei war endlich vorbei.

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Und jetzt gömmer go Schlafä…

Nach dem Aussteigen staunten wir nicht schlecht, also so ein *****-Hotel haben wir natürlich nicht erwartet. Wir wurden von unseren Gastgebern Walti und Margrit sehr herzlich empfangen.

Schon nach kurzer Zeit fanden wir uns auf der 24h-Weide, ja genau „24h-Weide“ und das für uns zwei Mulis, ganz wohl.

Der Stall war blitzblank und man fand nicht ein Staubkorn auf unserem Lieger. Wir benötigten einige Zeit und Überzeugungsarbeit bis wir in unsere neue Unterkunft einzogen. Aber nach dem wir alle bösen Geister vertrieben und alle anderer Gespenster verjagt hatten, genossen wir den Stall jeden Tag.

Wir genossen den ganzen Abend die Kurzrasenweide. Es war ganz einfach wunderbar, fressen, wälzen, spielen mit dem Wasser am Brunnen und so weiter bis die Nacht einbricht.

Irgendwann gingen dann auch Jon und Isabella mit den Kindern wieder zum Auto und weg waren sie. Wir standen nun da und dachten, so jetzt haben wir endlich 3 Wochen Sommerferien (Faulenzen, Fressen, nichts tun und einfach Geniessen). Das traf leider nicht ganz so ein, aber das ist eine andere Geschichte.

Auf jeden Fall genossen wir den ersten Abend im Toggenburg mit sehr viel Freude.

 

 

 

 

Wenn’s obnä Schiffät und unnä Seicht…

Der Wasserpegel steigt ganz langsam an, das kleine Muli Fridolin rettet sich gerade noch auf einen kleinen Sandhaufen und hält den Kopf ein wenig schräg. Der Sandhaufen befindet sich jedoch unter Wasser und eigentlich eine kleine Sandbank im Auslauf. Nur weil er den Kopf schräg hält, ist ein Nasenloch noch über dem Wasserspiegel und rettet ihn vor dem Ertrinken. Derweil das andere Muli, unsere liebe Mira lachend daneben steht und ganz langsam an der Sandbank kratzt mit ihrem Huf. Ja, ja so sind sie unsere Lieben, wie kleine Kinder am sich gegenseitig ärgern, aber beide schieben eine Riesenkrise wenn der eine kurz auf einem Ausritt oder einer Wanderung ist. Es geht hat nicht mit dem Anderen aber noch viel weniger ohne den Anderen.

Nichtsdestotrotz irgenwann, kurz bevor Mira mit dem Abtragen der Sandbank am Ende war, ist der Regen vorbei und der Wasserpegel sinkt zum Glück endlich wieder. Leicht verspannt von den letzen gefühlten 24h „Kopfschräghalten“ entspannt sich Fridolin auch wieder und rennt durch den Matsch.

Lange Rede, kurzer Sinn – das ganze nur eine kurze fantasievolle Rückblende auf die letzten zwei mehr oder weniger wettertechnisch „beschissenen“ Wochen. Diese Geschichte soll jedoch von etwas schönem Erzählen und das beginnt auch gleich.

Da das Regenwetter letzten Samstag endlich einmal aussetzte entschlossen wir uns kurzum ohne Regenkleider einen Schpazifizottel mit den Mulis zu unternehmen. Denn wer den Regen nicht fürchtet, der bekommt ihn auch nicht. Also haben wir ganz gemütlich am Morgenessen uns zu diesem spontanen Spaziergang entschlossen und es ging schon los „Frau hesch du ds Poppizüg grüschtet?“ – „Was!“ – „Di Windlä denk und so wiiter!!!“ – „Du hesch gseid du machsch es“ – jää so, kenn ihr den „Mä sööt no“, damit meint jede Frau ihren Mann.

Also gingen wir, ja wohin – in den Stall – wo durä gahts – bim Schürtor links zur Box…

Als wir im Stall waren und die Mulis sauber, ging es dann endlich los. Aber zuerst ist natürlich noch die Diskussion zu führen, wird geritten oder gefahren und das kann dann auch mal ausarten. An diesem Tag war unsere Tochter jedoch sehr darauf erpicht auf Mira zu reiten und das durfte sie natürlich auch. Wir machten uns also zu viert mit zwei Mulis auf. Vom Stall in Richung Gurisee und dann via eine Waldschlaufe zurück zum Stall. Wir hatten den ganze Schpazifizottel durch wunderbaren Sonnenschein und haben es so richtig genossen.
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Tafaasär Panoramawäg

Ufbruch wieder zimli spot – im Überschalltempo am Landwasser entlang uf Tafaa – Kulturschock mit viel Verkehr und Lüüt und Lärm – Claudia kauft Mulifood und Suchtmittel für üs (Myrtilli und Aprikosa) – denn uf gradem Weg zur Flaniermeila vo Davos „Hohe Promenade“- Trippeltrappel, mampf und posier – x mol für Fötali grinsa – Fridolin findet mit sinera Trüffelschwein-Nasa zielsicher as Hüüfali Sunnabluamakernli – Nobla Pipistop – via Meierhof zu üsem Mittagsplatz – miar bsetzend grad as tolls Bänkli – Zmittag Zucchettipasta – es schiffet, Déja vu Scuol 2010 – kanadischi Verhältnis zwüscha Wolfgang und Alpweg – Alpweg grrrr! – wia chann a Weg nu so steil si? – bim Ruabstei ruaba – denn Endspurt zur Alpäluft – miar werdend herzlich willkomma gheissa vor Barbara und em Jürgen – Salat, Älplermakkaroni und Schoggicrem – es foht a schiffa und zwar heftig – grossi Unterstandbauaktion – Pfadi chönnt es Tarp nid besser spanna – Mimösli Fridolin kriagt no sini Decki um da Wanscht – so chönnd alli beruhigt und guat schlofa

Der gelbe Blitz gibt gas !!!

Der Fridolin steht voller Tatendrang am Anbindehaken und denkt darüber nach wie er die Bolzenanker aus der Wand reissen könnte. Mit sich voll ins Halfter werfen hat es letztes mal nicht geklappt, aber vielleicht würde es mit einer feinen rythmischen Bewegung reichen um die Wand in eine Schwingung zu versetzten. Wenn dann die ganze Wand zusammenstürtz wäre ich ja frei. Solche Gedanken sind dann aber ganz schnell verflogen als das wunderbare, schwarzglänzende Geschirr um die Ecke kommt.

Der Fridi steht voller Stolz da und denkt sich jetz zeig ich es euch allen, ich bin der Grösste. Das Geschirr ist schnell montiert und der Kleine steht da wie ein Fels und lässt an sich rummzerren und verstellen, bis dann endlich alles passt. „Heute kann ich wieder dämliche Menschen die sich an den Zugsträngen festhalten duch die Landschaft ziehen, wie langweilig!“ solche Gedanken gehen dem Fridolino durch den Kopf.

Doch was passiert denn jetzt, da kommt so ein komischer, bärtiger Mann mit einem knallgelben Sulky aus dem Stallgang gelaufen. „Hilfe was soll den dass jetz schon wieder geben!“ schreit der arme Fridolin und schaut ein wenig verdutzt zum Sulky. Knapp eine Minute später steht ein superstolzer Fridolin zwischen den Landen und lässt sich bereitwillig verschnüren.

Der Start verläuft nach mass und der Fridolin zottelt los. Die erste, brutale Abhang zum Hallentor hinunter nimmt er mit Bravur und er kommt auch noch im Powerslide um die erste Kurve. Dann flitzt der gelbe Blitz der Halle entlang und kämpft gegen die erste fast überhängende Steigungspassage des Rundkurses. Der Kämpfer Fridolin senkt den Kopf, legt sich in die Riemen und reisst das Geschpann den Hang hoch. Nach der dritten Kurve auf einem Rad und mit einem Affenzahn kommt der Motor langsam auf Betriebstemperatur und die Lage normalisiert sich. Jetzt ist auch endlich mal die Besitzerin dran und darf auf den Sulky steigen. Der Motor heult kurz auf und die Post geht noch mal ab. Die Jungfernfahrt verläuft problemlos und der Fridolin hat seinen Spass daran.

Nach einigen Runden auf dem Stallgelände und einem Superjob von Fridolin ist die erste grosse Hürde geschafft. Der Fridolin wurde über Mittag schnell eingefahren und hat Spass daran. Jetz muss mann nur noch eine Lenkung, ein Gaspedal und vor allem eine Bremse installieren am Powermuli Fridolin. Dann geht die Post erst richtig ab und zwar Vollgas bis die Hufe funken schlagen und hinter dem „Gelben Blitz“ die Feuerspur ala Ghostrider brennt…..

Aber das ist eine andere Geschichte die dann später folgt…..

Chrützhof Pany bis Chloschtersch (Klosters)

Nach einem ereignisreichen Tag und der Wanderung von Grüsch nach Pany gingen am Abend dann die Lichter bei den Mulis und Isi aus. Isi genoss eine wunderbare Nacht in einem Strohlager und die Mulis durften eine der weltschönsten Weiden geniessen. Die Weide erstrahlte noch in den letzten Sonnenstrahlen in einem saftigen, wunderhübschen Prättigauergrün (ds hübschtä Grüän wo gits). Dazu wird die Weide von einem kleinen Bach durchzogen der mit frischem Prättigauerbergquellwasser gespeist wird und es hat noch einen kleinen Tannenwald wo die Mulis unterstehen können. So etwas gibt’s hald nur im Prättigau, „ds hübschta Tal wo gits“.

Am frühen Morgen wurden die zwei Equiden auf ihrer Weide von den ersten wärmenden Sonnenstrahlen geweckt. Als sie langsam aufgetaut waren wurde dann auch Isi wach. Der Tag und die Unterkunft waren so schön, das ein Ruhetag eingelegt wurde. Am Nachmittag war dann ein Spaziergang mit den beiden Mulis auf dem Programm. Unterwegs lief das Trio noch an der Gastfamilie vom Chrützhof vorbei die gerade am Heuen waren. Spontan wurden die Mulis an eine Tanne gebunden und Isi hat tatkräftig mitgeholfen beim Heuen.

Nach einer genausoschönen Nacht wie die vorher beschriebene ging es dann wieder los. Das nächste Ziel war bereits Klosters. Noch vor zwei Tagen wusste Isi nicht wer mitkommen würde auf die Tour und jetzt drängte schon die Zeit um die nächste Begleitung am Bahnhof Küblis abzuholen. Spontan und schnell hatte sich die Tochter ihres Bruders angemolden um mitzulaufen. Die zwei Mulis wurden gesattelt und bepackt und dann ging es im vollen Trab von Pany nach Küblis, wo Cyntia auch schon wartete. Die Tour ging dann der Landquart entlang weiter taleinwärts in Richtung Saas. Dort war dann auch schon das Mittagessen angesagt und die erste Pause nach einem strengen Aufstieg. Von Saas ging es weiter in Richtung Serneus und anschliessend via Boschga nach Klosters Dorf.

Ds Prättigau, dür ds hübschtä Tal wos git

Der Marsch geht weiter, von Maienfeld nach Grüsch. Nach dem Lastenverteilen und Taschen abwiegen für die beiden Mulis geht die Reise nach Grüsch. Der Weg führt durch wunderschöne Rebberge und herrlich duftende Wälder zur Chlus, das Tor zum Prättigau. Auf dem Weg zur Chlus kommen dem Trio vier Equiden mitsamt ihren Reitern entgegen. Die vier Pferde schauen sich mit weit aufgerissenen Augen an, überlegen kurz, drehen durch und rennen panisch zur Seite. Nach einem kurzen Galopp sammeln sie sich auf einer Wiese über dem Weg und versuchen sich zu beruhigen. Die Ruhe kehrt jedoch erst ein, als die pferdefressenden Mulis um die nächste Ecke entschwunden sind. Kurze Zeit später trifft die Wandertruppe auf die Sandra N., eine gute Freundin von Isi. Auch sie ist mit ihrem Pferd unterwegs, aber die Lynn kennt Mira bereits und die halbe Portion Muli sieht sie als nicht gefährlich an. Nach einem Marsch durch die enge Chlus, an den tosenden Wassern der Landquart vorbei auf schmalen Wegen erreicht die fröhliche Wanderschaft das Etappenziel Grüsch. Die Unterkunft ist wunderbar und Isi hat einen neuen Freund, Gimmli eine kleine rot/weisse, sehr verschmuste Katze.

Nach der Übernachtung geht es von Grüsch nach Pany. Ab heute ist Isi nicht mehr allein unterwegs, denn am Morgen geht sie mit zwei Mulis ihre Schwester Nicole am Bahnhof Grüsch abholen. Vom Bahnhof geht es dem Talboden entlang nach Pragg-Jenaz. Die ganze Wanderung verläuft eigentlich Störungsfrei, ausser dass Mira immer wieder von so albern und blöd rumliegenden Steinen attakiert wird. In Pragg-Jenaz beginnt dann der Aufstieg nach Pany. Zwischendurch macht man natürlich noch ein gemütliches Mittagsgelage und die Mulis weiden an einer Highline, das ist ein kopfhoch gespanntes Seil wo die Mulis hin und her laufen können. Die zwei Mulis weiden friedlich bis ein böser Stein zum Angriff über geht. Mira nimmt sofort den Kampf auf um Fridolin zu beschützen. Der Stein muss etliche Treffer einstecken ehe er die Flucht ergreift, das lässt Mira natürlich nicht zu und springt ihm nach. Ein kleiner Rupf und das Halfter fliegt weg jetzt hat der Stein keinen Ausweg mehr. Die zwei Mulis jagen den Stein in die Flucht und werden anschliessend wieder eingefangen. Nach dem kleinen Intermezzo beim Mittagessen geht es weiter in Richtung Pany. Kurz vor Pany erreichen die Vier eine Bushaltestelle wo uns die Nicole leider schnon wieder verlässt. Das verbleibende Trio wandert weiter in Richtung Chrützhof.

www.chruetzhof-pany.ch

Auf dem Chrützhof werden die drei sehr freundlich empfangen und der Hufschmied für Fridolin wartet auch schon. Richtig der Hufschmied für Fridolin, er wird jetzt auch beschlagen, da sich das im felsigen Gelände sicher besser bewährt als die Hufschuhe.

Blackys und Karol, adios amigos …..

Sonntag der 19. Juli 2009, die Sonne scheint und die bündner Berge sind mit einer Schneekappe überzogen. Dies ist der Tag, an dem die Tour für Karol endet und die Tour für Mira, Fridolin und Isi zu Fuss neu startet. Nach einer langen Fahrt durchs Toggenburg komme auch ich noch in Maienfeld an, mit Auto und Anhänger.

Die Mulis stehen friedlich im Auslauf und geniessen die Sonne, der Fridolino kommt sofort zu mir und will schmusen. Den Hals und die Ohren kraulen, am liebsten stundenlang. Die beiden Blackys erkennen den Anhänger sofort und merken das es wahrscheinlich nach Hause geht.

Die Mira hat nun wunderschöne Hufeisen montiert bekommen, von ihrem Lieblingsschmied. Die Entscheidung sie zu beschlagen hat Isi bereits letzte Woche gefällt, denn auf den felsigen Hochgebirgspfaden läuft es sich mit Eisen einfach sicherer als mit Hufschuhen. Der Fridolin ist dann nächste Woche dran.

Nach einiger Zeit werden die Blackys dann eingeladen und das Auto mit Material vollgeladen. Isabella ist noch am DSC00087Rüsten für die Wanderzeit, jetzt muss natürlich alles im zwei Packsättel verteilt werden. Die Materialschlacht ist unglaublich gross, aber sie hat Erfahrung damit. Irgendwann heisst es dann auch noch Abschiednehmen für mich, denn ich werde Isabella bis zum 1. August nur noch per Telefon erreichen können. Die Reise für die Blackys führt von Maienfeld nach Wildensbuch und für Isi, Mira und Fridolin ist noch eine Wanderung nach Grüsch angesagt.

Weite – Maienfeld

Nach der langen Etappe nach Weite geht es weiter nach Maienfeld. Die Route führt dem Rheindamm entlang in Richtung Graubünden (ils capricorns und so). Die friedliche Stimmung auf dem Damm sieht dann etwa so aus…

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Irgendwann wurde dann der Rhein überquert und die Invasion nach Lichtenstein fand statt. Nach heftigen Aufstiegen nach Luziensteig (dem ehemaligen Train-Zentrum der Schweizer Armee) ging es dann nach Fläsch in die Bündner Herrschaft. Duch sonnige Matten, grüne Reben und friedlich wiehernde Kuhhirten zog der Tross nach Mainenfeld.

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Die Mulis und Blackys bekamen zwei wunderschöne Auslaufboxen für die Nacht und die zwei Frauen genossen ein einfach, luxuriöses Hotelzimmer. Der Hof der Familie Enderlin in Maienfeld ist ein wahres Luxusquartier für die Equiden und fürs persönliche Wohl gibt’s noch jede Menge Wein zum degustieren.

www.enderlinweine.ch

Bis zur Unendlichkeit und noch viel weiter….

Die Mulitour geht weiter, von Wildhaus nach Weite. Das Wetter ist leicht bewölkt und die Temperatur angenehm, die Tiere gesattelt und abmarschbereit. Nach der gestrigen Bergankunft mit 8 BergprGrabserbergeisen auf der Strecke, erstrahlt der Fridolin in neuem Glanz. Stolz präsentiert er seine Bergpreistaschen in knalligem Rot (ein gepunktetes Trikot wäre ja auch blöd). Von Wildhaus geht es in gemächlichem Tempo in Richtung Grabserberg wo noch  ein Schlussaufstieg mit 3 Spitzkehren und einem Bergpreis wartet. Zum Abschluss des Tages durften die Mulis und Blackys auf die Weide und genossen die Aussicht auf die Kreuzberge und das sanft in grün gehaltene Rheintal.

Die Verschiebung der Equiden vom Grabserberg in Richtung Weite ist eine neue und sehr interessante Geschichte mit vielen Highlights. Der Tag beginnt mit dem gemütlichen Aufstehen nach einem Schlafen im Stroh und dem Morgenessen. Danach kommt das allmorgentliche Ritual mit Muli- und Pferdeputzen, dem Satteln und Bepacken. Die Tiere sind alle bereit es fehlen nur noch die Hufschuhe. Also ran an die Hufe und montagini il Galosches. Die Mira hat ihre edlen Ledersneakers bereits an und der Fridolin wartet auf seine Ponyboots. Die Hufschuhe werde bereitgelegt und montiert, beim letzte Schuh entdeckt Fridolin eine Bremse und schlägt nach ihr. Ich denke der Fridolin braucht eine Brille, denn die Bremse war ca. 1,70m gross und heisst Isi. Der Huf trifft sie am Kopf doch die Bremse ist schon längst weg, Fridolin versucht im Boden zu versinken, denn das ist ihm gar nicht recht.

Nach den Hufschuhproblemen geht’s dann endlich los in Richtung Weite. Die Gruppe läuft den Grabserberg hinunter und geht in Richtung Sevelen weiter. Friedlich ziehen die vier Equiden und die zwei Frauen dahin bis: Die Monsterponys kommen !!! Die Geschichte fängt aber so an, die sechs Individuen gehen gemütlich einem Zaun entlang bis die Mira auf der Hinterhand kehrt und mit rauchenden Hufen davongaloppiert. Als sich der Rauch verzogen hat und der Gummigestank erträglich wird, geht man mal nachschauen was das war. Die Equiden und Reiter gehen zu Fuss zum Zaun und entdecken im Gras zwei Minishettys, die kleiner sind als das Gras. Danach nimmt alles seinen normalen Lauf und die Reise geht weiter.

Die Gruppe kommt gut voran und sie nähert sich dem kleinen Dörfchen Weite, bis ein riesiger, monströser, tobender und reissender ca. 80cm Breiter Fluss die Weiterreise verunmöglicht. Also da sind 80cm Wasser, daneben viel Schlamm und in der Mitte des Flüsschens schwimmt ein ganzes Rudel Tiger, darum ist der Fluss so gefährlich. Die Mira, Dottla und Moreno übergumpen den Bach und dann ist Fridolin dran. Es geht in Postition, richtet die Fluginstrumente aus, noch ein kurzer Blick auf den Radarschirm und dann in hochem Bogen über den Bach. Als das Flugmuli wieder gelandet ist kommt der Schock, wo sind die Hufschuhe? Alle vier Hufschuhe wurden mit über 10facher-Erdbeschleunigung in den Boden gedrückt und sind im Schlamm verschwunden. Die Suche beginnt in ca. 20cm tiefem Schlamm aber es werden nur noch drei gefunden, einer ist von den Schlammtigern gefressen worden. Doch die Reise geht auch so weiter bis nach Weite.